Jesus sagt: „Wenn
einer von euch einen Turm bauen will, ...
... setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.“
Lukas 14, 28-30 (Einheitsübersetzung 1980)
Die tiefe Lebensweisheit des christlichen Glaubens hat mich seit meiner Kindheit geprägt. Und dazu gehört, die Dinge mit praktischer Überlegung anzugehen. So habe ich den Glauben bei meinen Eltern und den Pfarrern aus meiner Kindheit und Jugend kennengelernt. Und praktische Lebensweisheit ist auch die Leitlinie für meine jahrelange politische Arbeit. Wer ein größeres Projekt plant, soll sich zuerst hinsetzen und schauen, ob er das nötige Geld und die nötigen Fähigkeiten dazu hat. Das sagt Jesus.
Er warnt vor überzogenen Projekten und blinder Euphorie. Jesus fordert Orientierung an der Wirklichkeit. Bei uns in der Politik vermisse ich das oft, gerade wenn ich mir unsere Staatsfinanzen anschaue. Da werden große Erwartungen an uns Politiker herangetragen, doch wenn wir alles finanzieren, was wünschenswert ist, dann kommt das zu keinem guten Ende. Nüchternheit und Bodenständigkeit brauchen wir wieder vermehrt in der politischen Arbeit, um die großen Aufgaben zu bewältigen, die zurzeit vor uns stehen.