Und wenn ich
prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse ...
... und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
1. Korinther 13, 2 (Das Hohelied der Liebe)
Das Hohelied der Liebe zeigt wie kaum eine andere Bibelstelle auf, dass der Mensch nicht nur aus sich selbst heraus lebt, sondern immer im Bezug zu Gott und seinen Mitmenschen steht und ihrer Liebe bedarf. Diese Erkenntnis vermittelt uns ein tiefes Gefühl der Demut, das besonders im politischen Miteinander und im Umgang mit den Bedürfnissen der Menschen eine hilfreiche Richtschnur für das eigene Handeln sein kann. Der Respekt vor unseren Mitmenschen, der Respekt vor der Schöpfung und die Erkenntnis der Begrenztheit menschlichen Wissens und Tuns sind ein wichtiges Korrektiv für alle, die Verantwortung tragen.
In besonderer Weise rückt das Hohelied aber auch die Hoffnung auf die Liebe in der Welt, auf das grundsätzlich Gute in den Menschen und das Vertrauen auf Gott in den Mittelpunkt. Es bestärkt uns darin, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen. Demut, Hoffnung und Vertrauen sind hierfür gute Ratgeber. Nur durch sie finden wir zur Liebe Gottes und unserer Mitmenschen und letztlich zu einer Erfüllung in unserem Schaffen und Tun.