Auch wenn ich
wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.
Martin Luther
Dieser Satz, Martin Luther zugeschrieben, passt auch 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation in unsere Zeit. Eine Zeit, in der sich Unsicherheit und Angst vor grundlegenden Änderungen in unserer komplexer werdenden Gesellschaft breitmachen. Die Folge: Zu viele Menschen glauben den einfachen Botschaften der Populisten. Auch wenn man mit historischen Vergleichen vorsichtig sein muss, war die Lage der Menschen im Jahr der Reformation wesentlich unsicherer und gefährlicher als heute.
Luther spitzt einerseits diese Lage noch zu mit der Bemerkung „auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge“. Andererseits setzt er einen gewinnenden Optimismus dagegen mit dem Satz „würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Wer schon einmal ein „Bäumchen“ gepflanzt hat, der weiß, dabei muss man sich ganz schön anstrengen. Und einer großen Anstrengung bedarf es auch heute, dieser Gesellschaft Perspektive und Mut zu geben, gerade in unruhigen Zeiten. Lassen wir uns im Reformations-Gedenkjahr von dieser Zuversicht Luthers anstecken und viele „Demokratiebäumchen“ pflanzen.