Ich bin hungrig
gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25, 35 + 40
60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Terror –, viele von ihnen kommen aus den Kriegsgebieten Syriens. Sie suchen Schutz nach einer oft beschwerlichen Flucht auch in Deutschland und Baden-Württemberg. Viele Menschen haben es in den vergangenen beiden Jahren durch ihr vielfältiges Engagement möglich gemacht, dass Flüchtlinge ein neues Zuhause bei uns finden. Sie haben eine Willkommenskultur geprägt, so wie sie auch in dem von mir gewählten Bibelzitat Matth. 25, 35 zum Ausdruck kommt. Ohne diese Willkommenskultur wäre ein gemeinsames Miteinander in Deutschland schwierig.
Deshalb schaffen wir auf politischer Ebene Strukturen, die Integration ermöglichen und ehrenamtliches Engagement stärken. Leider zeigt sich aber auch ein negativer Trend: besorgt beobachten wir eine zunehmende Ablehnung gegenüber Schutzsuchenden in Deutschland und auch in Baden-Württemberg. Diese fußt oft auf diffusen Ängsten und Halbwahrheiten. Dieser Ablehnung gilt es entschieden entgegenzutreten. Denn ich denke, die Angst vor dem Fremden ist nur da, solange uns das Fremde fremd ist. Lernen wir das Fremde kennen, wird es uns zunehmend vertraut. Das Zitat aus dem Matthäus- Evangelium sagt uns genau das und ist insofern aktueller denn je.