Jona erhält den
göttlichen Auftrag in die sündige Stadt Ninive zu gehen, ...
... um dort das Wort Gottes zu predigen und die Menschen zur Umkehr zu bewegen. Jona möchte aber, dass die Bevölkerung bestraft wird für ihr Fehlverhalten. Er befürchtet, dass wenn er das Wort Gottes predigt, die Menschen zur Umkehr bewegt werden, göttliche Gnade erfahren und verschont bleiben. Er flieht deshalb vor diesem Auftrag, besteigt ein Schiff, das in Seenot gerät, so lange bis Jona sich freiwillig vom Schiff werfen lässt. Im Meer wird er von einem großen Fisch verschlungen und bringt drei Tage und Nächte im Walbauch zu. Er betet zu Gott, wird daraufhin wieder ausgespien und folgt dann doch dem göttlichen Auftrag und predigt in Ninive. Dann geschieht genau, was er befürchtet hatte: Die Bevölkerung folgt seiner Predigt, ändert ihr Verhalten und erfährt göttliche Gnade. Jona hadert dann damit, dass die Bevölkerung verschont wird. Zum Schluss erklärt Gott ausdrücklich, dass seine Gnade und Liebe allen Menschen gilt.
nach Jona, 1- 4
Das war ein Bibeltext, über den ich mit meinem Vater, der Theologe war, lange diskutiert habe, auch weil es eine Stelle ist, die immer gern karikiert wird. Denn eigentlich ist es ja nicht möglich, dass ein Mensch von einem großen Fisch verschlungen wird. Das habe ich dann auch so gegenüber meinem Vater vorgetragen, der mir dann erklärt hat, welchen Hintergrund diese Geschichte hat.
Wenn man dann hört, worum es tatsächlich geht und was die Intention dieser Geschichte ist, dann wird es doch, wie ich finde, eine sehr ausdrucksstarke Geschichte, mit sehr viel Lebensweisheit, die auch sehr gut in die heutige Zeit passt. Deshalb ist es eine Stelle, die für mich persönlich eine sehr hohe Bedeutung hat. Da ich auch für die Bereiche Migration und Flucht zuständig bin, ist es auch für meine politische Arbeit eine sehr wichtige Bibelstelle die mir sehr, sehr viel bedeutet.