Es war ein Mensch,
der fiel unter die Räuber: die ließen ihn halbtot liegen. ...
... Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog: und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; und er goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier
und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. „Wer von diesen dreien“, fragte Jesus, „ist der Nächste geworden, dem der unter die Räuber gefallen war? – So geh hin und tu desgleichen!“
Lukas 10, 31-37
Das Beispiel vom barmherzigen Samariter spricht den Kern der christlichen Botschaft an: Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Ein Mann aus Samarien hilft obwohl er den Notleidenden nicht kennt und dieser offensichtlich aus einem anderen Volk stammt. Das Gleichnis richtet den Appell an uns, unseren bedürftigen, notleidenden Mitmenschen zu helfen und uns ihnen zuzuwenden – unabhängig von ihrer Herkunft. In einer Zeit, in der weltweit rund 65 Mio. Menschen vor Krieg, Gewalt und Not auf der Flucht sind, ist diese Bibelstelle aktueller denn je.
Wenn wir unseren christlichen Glauben ernst nehmen, dürfen wir Worte wie Nächstenliebe und Barmherzigkeit nicht nur in Sonntagsreden bemühen sondern wir müssen sie auch in die Tat umsetzen. Deshalb halte ich es aus christlichem Verständnis für selbstverständlich, dass wir schutzbedürftige Menschen aufnehmen und versorgen. Parallel dazu ist es legitim und notwendig, dass der Staat die Grenzen der Belastbarkeit unserer Gesellschaft beachtet und bei der Flüchtlingsaufnahme Leitplanken zieht, um Überforderung zu vermeiden. Denn: Hilflose Helfer helfen nicht!