Mit welchem Maß
ihr messt, wird man euch wieder messen.
Markus 4, 24
Dieser Vers aus dem Markusevangelium gefällt mir ausgesprochen gut. Allerdings hat er für mich eine andere Bedeutung, als es sein unmittelbarer biblischer Kontext vermuten lässt. Denn ich begreife ihn als konkrete Handlungsanweisung für das Gebot der Nächstenliebe. Für mich geht es hier darum, wie man seine Mitmenschen behandelt. Nämlich so, wie man auch selbst behandelt werden möchte. Doch es kommt noch etwas hinzu: das Urteilen über unsere Mitmenschen. Hier gilt es, bei der Bewertung Anderer nicht allzu streng zu sein, Milde walten zu lassen.
Dieses Wort macht uns die Unvollkommenheit des Menschen nochmals schmerzlich bewusst. Doch Gottes Liebe zu den Menschen ist voraussetzungslos und uneingeschränkt. Er hört nicht auf, uns zu lieben, auch wenn wir sündigen, uns von ihm abwenden. Deshalb sollten wir unsere Mitmenschen durch Gottes Augen sehen. Und wir sollten seine Geduld und Barmherzigkeit mit uns Menschen nachahmen. Insofern ist das Bibelwort eine ständige Mahnung, den Umgang mit unseren Mitmenschen selbstkritisch zu hinterfragen – im Privaten, im Beruf und besonders in der Politik!
Wilfried Klenk (CDU)
geboren 1959 in Oppenweiler-Ellenweiler; evangelisch, verheiratet, ein Sohn, Rettungsdienstleiter a. D., Landtagsvizepräsident, MdL seit 2001, Wahlkreis 17, Backnang