Die Geschichte von
Joseph, seinen 10 Brüdern und den 7 fetten und 7 mageren Jahren.
1. Mose Kapitel 37 und folgende
Bereits in der Grundschule, im Religionsunterricht, vor über 50 Jahren, hat mich die Geschichte von Joseph und seinen 10 eifersüchtigen Brüdern, die ihn zuerst töten wollten und dann in die Sklaverei nach Ägypten verkauften, tief beeindruckt. Joseph verzweifelte nicht, resignierte nicht, widerstand der Verführung und konnte am Ende verzeihen. Dies ist Ausdruck großer innerer Stärke und bis heute beispielhaft. Joseph lebte und handelte nach dem Motto „Du darfst fallen – aber liegen bleiben darfst Du nicht“. Er begann seine Karriere in Ägypten als Sklave und stieg durch Fleiß und Geschick zur rechten Hand seines Herren Potifar auf.
Den Reizen von Potifars Frau widerstand Joseph aus Dankbarkeit zu seinem Herrn. Sie verleumdete daraufhin Joseph, wodurch dieser unschuldig ins Gefängnis kam. Doch auch damit war sein Aufstieg keineswegs beendet. Durch seine Fähigkeit, die Träume des Pharaos richtig zu deuten, bewahrte Joseph Ägypten vor einer Hungerskatastrophe und entwickelte sich zum zweiten Mann des riesigen Reiches. Schließlich heiratete Joseph, vergab seinen Brüdern und sah auch seinen geliebten Vater Jakob wieder. Alte Väter mit kleinen Kindern, so wie einst Jakob, gibt es auch heutzutage. Eifersüchtige ältere Geschwister auch. Verschleppung, Sklaverei, Unrecht und Hungersnöte ebenso. Was uns aber heute fehlt, ist ein „Joseph“. Also jemand, der vergeben kann und dadurch zum echten Vorbild taugt.
Andreas Kenner (SPD)
geboren 1956 in Kirchheim unter Teck; verheiratet, zwei Kinder, Altenpfleger, MdL seit 2016, Wahlkreis 8, Kirchheim