Dass die Vögel der
Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen,
kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.
Martin Luther
Ein Spruch, an den ich im Alltag oft denke. Kummer und Leid hat jeder von uns schon erfahren und trägt diese Erfahrungen mit sich. Erschütternde Ereignisse prägen unser Leben genauso wie große Glücksmomente und machen uns zu dem Menschen, der wir sind. Die Frage ist, wie wir mit diesen Erlebnissen umgehen. Wie schaffen wir es, dass Sorge und Kummer keine Nester in unser Haar bauen, dass sie uns nicht „auffressen“? In der Bibel steht: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“ (1. Petr. 5,7).
Ich verstehe dies als Ermunterung, eben nicht alles mit mir alleine abzumachen, in mich „hineinzufressen“, sondern mit Gott und lieben Mitmenschen zu teilen, was mich bedrückt. Sorgen können nur leichter werden, wenn sie ausgesprochen, beleuchtet, anvertraut werden. Hier sehe ich auch für uns Abgeordnete eine ganz wichtige Aufgabe: Verhindern, dass Sorgen Nester bauen. Sachverhalte gründlich prüfen, auch aus anderen Blickwinkeln ansehen und beurteilen, offen bleiben, sich engagieren, sich einbringen, Kompromisse suchen und Lösungen finden.
Jürgen Keck (FDP)
geboren 1961 in Radolfzell am Bodensee; katholisch, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Industriekaufmann, MdL seit 2016, Wahlkreis 56, Konstanz