Darin übe ich mich,
allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen.
Apostelgeschichte 24, 16
Wer heute politische Verantwortung trägt, sieht sich einer Vielzahl von Interessen, Wünschen und Forderungen gegenüber. Seien es einzelne Personen, Verbände oder Organisationen. Ein jeder davon setzt sich mit zweifellos guten Absichten für seine Interessen ein. Allen gerecht zu werden, ist ein unmögliches Unterfangen. Selbst in wirtschaftlich guten Zeiten mit sprudelnden Steuereinnahmen wird es nicht gelingen, allen Forderungen gerecht zu werden. Daraus ergeben sich für Politiker zwei Konsequenzen. Erstens bedarf es eines Abwägungsprozesses über den Mitteleinsatz, zweitens gehört eine gehörige Portion Mut und Ehrlichkeit dazu, offen zu kommunizieren und eine klare Meinung zu haben.
Wie in anderen Berufen läuft auch die Politik Gefahr, Probleme oder Schwierigkeiten zu verdrängen und lieber das Blaue vom Himmel zu versprechen. Eine meiner politischen Leitlinien ist es, genau dies nicht zu tun, sondern immer mit Offenheit und einem guten Gewissen gegenüber den Bürgern zu entscheiden. Im Bewusstsein, nicht jeden Wunsch erfüllen zu können. Im Bewusstsein, eine generationsgerechte Politik zu machen. Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. Gerade im 500. Reformationsjubiläum erinnert uns Martin Luther: „Die Hilfe Gottes ist unser weiter Raum, der uns frei und fröhlich macht.“