Und das Wort ist
Fleisch geworden.
Johannes 1, 14
Warum bleibt Gott nicht dort, wo er schalten und walten kann wie er möchte? Warum schickt er uns seinen Sohn – wohlwissend, dass dieser seine Mission am Kreuz beenden wird? Der Prolog des Johannes-Evangeliums ist nicht nur sprachlich ein Höhepunkt des Neuen Testamentes – und dieses Heilige Buch spart ja ohnehin nicht mit großartigen Bildern, Metaphern und Lehren. Der Beginn dieses Evangeliums fasst die Welt so wunderschön in den Bildern „Wort“ (geistig) und „Fleisch“ (irdisch) zusammen. Damit ist alles gesagt. Es ist Fleisch geworden, was vorher Gottes Wort war.
Mit Jesus ist die Gerechtigkeit auf die Welt gekommen. Und auch wenn er für unsere Sünden sterben musste, so ist doch seine Gerechtigkeit in Form der Auferstehung als Gegenstück zu unserer Unvollkommenheit geblieben. Wie schlecht die Welt auch immer sein mag – diese Zuversicht, dass das Wort Fleisch geworden ist, hilft mir, hilft uns – selbst in großer Not. „Und das Wort ist Fleisch geworden“ – es sind Worte der Zuversicht. Gerade in der Politik sind wir ständig damit beschäftigt, die Fehler unseres Systems zu suchen und zu beheben. Dabei dürfen wir den Blick auf das Wahrhaftige, das Schöne und das Gute nicht vergessen. Gott stieg zu uns herab, um bei uns zu sein. In dieser Gewissheit will ich meine Werke tun.