Glaube nicht alles,
was Du hörst, sage nicht alles, was Du willst, tue nicht alles, was Du magst.

Martin Luther

Wir leben in einer Zeit, in der sich Informationen rasend schnell verbreiten. Meinungen werden nicht mehr aufgrund von eigenen Erfahrungen gebildet, sondern oft durch schnelle Impulse aus den Medien. Die Verrohung der Sprache, die Intoleranz gegenüber anderen Meinungen und die Ausgrenzung von Menschen breiten sich aus. Sicher hat Luther diesen Satz in einem anderen gesellschaftlichen Zusammenhang gesagt, trotzdem passt er in die heutige Zeit. Leichtgläubig klammern sich viele Menschen an Versprechungen, die nicht einhaltbar sind. In der politischen Diskussion wird oftmals nicht mehr sachlich argumentiert. Persönliche Beleidigungen, Populismus, aber auch die Angst vor extremen Reaktionen sind guten Entscheidungen abträglich.

Luther macht deutlich, worauf es ankommt. Nicht alles glauben, sondern hinterfragen und sich eine eigene, fundierte Meinung bilden. Abwägen, was man sagt. Dabei wahrhaftig bleiben und trotz klarem Standpunkt den anderen ernst nehmen und nicht verletzen. „Tue nicht alles, was Du magst“ bedeutet für mich auch, mich in manchen Fällen zurückzunehmen und nicht mit dem Kopf durch die Wand zu laufen. Gerade in unserer Zeit mit vielen Umbrüchen müssen wir aufeinander achten und uns respektieren.