Obwohl ich frei bin
von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht.
1. Korinther 9, 19
Paulus Worte lassen sich einfacher ausdrücken: „Ich bin in allem frei und diene allen.“ Es ist ein vermeintlicher Widerspruch, der durch die Worte Paulus deutlich wird. Auf der einen Seite steht die Freiheit als ein Begriff, der das Lebensgefühl unserer Zeit prägt wie kaum ein anderer. Als Herzstück vieler Musikstücke, literarischer Werke und Gefühlsbekundungen ist die gemeinte Freiheit im Volksmund gern ein äußerst erstrebenswertes und nur schwer zu erreichendes Gut. Freiheit kommt aber von Jesus Christus. Er hat sie in die Welt gebracht und uns geschenkt.
Auf der anderen Seite werden von uns gleichzeitig Gehorsam und Demut eingefordert. Nicht allein vor Gott, sondern vor jedermann, vor dem Nächsten, auch dem Geringsten. Gehorsam und Demut sind Begriffe, die unsere Zeit eher weniger prägen. Wie passen „Freiheit“ und „Dienen“ aber zusammen? Dienen vor Gott und den Menschen ist keine Einschränkung unserer Freiheit. Die Worte von Paulus weisen auf die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs miteinander auf Basis der christlichen Nächstenliebe hin. Sie fordern dazu auf, die uns geschenkte Freiheit zu nutzen, um nach Gottes Geboten zu handeln, unsere Mitmenschen mit Liebe und Respekt zu behandeln und unserer Verantwortung in der Welt gerecht zu werden. So gehören Freiheit und Verantwortung untrennbar zusammen.