Was kommt im
neuen Jahr, kannst nit durchschauen,
musst hoffen und auf Gott vertrauen.
Martin Luther (1483–1546)
Im Jahr des Reformationsjubiläums erscheinen mir Gedanken interessant und wichtig, die schon vor 500 Jahren von Luther gedacht wurden und heute noch ihre Gültigkeit haben! Zum Beispiel der oben zitierte Ausspruch von ihm. Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen um uns herum Zukunftsängste haben und im Rahmen der Digitalisierung und Globalisierung um ihren Arbeitsplatz und um ihre Identität bangen. Auch zu Luthers Zeiten war es unruhig und die Zukunft lag im Nebel. Luther zeichnete sich durch ein hohes Maß an Standfestigkeit und innerer Stärke durch sein Gottvertrauen aus. Diese Charaktermerkmale halfen ihm bei der Bewältigung der Widrigkeiten auf seinem Weg.
Auch mich trägt Gottvertrauen bei meinem politischen und persönlichen Handeln. Und wenn mich Zweifel überkommen, dann ist mir Martin Luther ein wichtiges Vorbild. Seine Worte waren mir schon oft nützlich. Zum Beispiel, wenn Luther sagt: „Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unsere Hilfe braucht.“ Das ist meine Leitlinie z. B. bei unserem Umgang mit Flüchtlingen. Christliche Werte müssen meiner Meinung nach wieder stärker gelebt werden, um Ängste zu bewältigen. Ich möchte meinen kleinen Exkurs in die Zeit vor 500 Jahren noch mit einem Zitat beenden, das ich gut und hilfreich finde: Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen.
Andrea Bogner-Unden (Grüne)
geboren 1955 in Stuttgart; vier Kinder, Oberstudienrätin, MdL seit 2016, Wahlkreis 70, Sigmaringen