Ich hab nun 28 Jahr, seit ich Doktor geworden bin, stetig in der Biblia gelesen und daraus gepredigt, doch bin ich ihrer nicht mächtig und find' noch alle Tage etwas Neues drinnen.
Martin Luther
In diesem Jahr feiern wir 500 Jahre Reformation. Dieses Ereignis hat in vielfältiger Weise große Auswirkungen gehabt. Dazu gehört, dass wir – anders, als früher – heute alle ganz selbstverständlich die Bibel selber lesen können. Den Grundstein dazu legte kein geringerer, als Martin Luther, der die biblischen Texte als Erster ins Deutsche übersetze und damit für alle Menschen zugänglich machte. Dadurch öffnete sich ein großer Schatz, denn nun konnten biblische Texte ganz persönliche Wegbegleiter im Alltag jedes/jeder Einzelnen werden und bis heute die Menschen trösten, ermuntern, ermahnen, zum Nachdenken bringen – wie die vielen Berichte in dieser Abgeordnetenbibel bezeugen.
Aber nicht nur allein, sondern auch miteinander lesen Abgeordnete des baden-württembergischen Landtags die Bibel. Beim monatlichen sogenannten Gebetsfrühstück und in der ökumenischen Andacht am Donnerstagmorgen eines Plenartages spielen biblische Texte jeweils eine wichtige Rolle. Der ehemalige bekannte evangelische Pfarrer und Buchautor Jörg Zink sagte einmal über die Bibel: „Es gibt Menschen, die die Bibel nicht brauchen. Ich gehöre nicht zu ihnen. Ich habe die Bibel nötig. Ich brauche sie, um zu verstehen, woher ich komme. Ich brauche sie, um in dieser Welt einen festen Boden unter den Füßen und einen Halt zu haben. Ich brauche sie, um zu wissen, wohin die Reise mit mir gehen soll.“
Volker Steinbrecher (Evangelische Kirche)
Beauftragter der Evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg bei Landtag und Landesregierung
geboren 1963; Studium der evangelischen Theologie in Hamburg und Sao Leopoldo (Brasilien), Gemeindepfarrer, Studienleiter der Ev. Akademie Bad Boll